REKTUS...DIA WAS???

Eine Rektusdiastase bezeichnet die Trennung der geraden Bauchmuskulatur im Bereich der Linea alba (brauner Strich gegen Ende der Schwangerschaft). Der dadurch entstandene Spalt kann verschieden tief und breit sein. Ist dieser Spalt mehr als 2 Finger breit oder hat eine bestimmte Tiefe mit einem spürbar weichen Bindegewebe, so gilt dies aus medizinischer Sicht  als krankhafter Befund.  Die Trennung der geraden Bauchmuskeln beeinflusst die Gesundheit des Betroffenen sowie die Haltung und das Aussehen. 

Der Musculus rectus abdominis (gerader Bauchmuskel)  ist der äußerste Bauchmuskel, der der Haut am nächsten liegt und vom Brustbein bis zum Schambein verläuft. Er besteht aus zwei Muskelbäuchen, die im Idealfall etwa 0,6 cm voneinander entfernt sein sollen. Idealerweise sind dann die beiden Muskelstränge durch die Linea alba in ihrer natürlichen schnurartigen Form miteinander verbunden.

Wer kann eine Rekutusdiastase haben? 

Die Antwort ist leider einfach zu beantworten: 

JEDER! Eine Rektusdiastase kommt vor allem bei Neugeborenen und Frauen während einer Schwangerschaft vor. Jedoch ist es völlig unabhängig von Alter, Gewicht, Geschlecht und sportlicher Aktivität, jeder kann davon betroffen sein. 
Alle Babys haben bei der Geburt eine Diastase, die sich nach ca. 3 Jahren mit der Entwicklung des Nervensystems von alleine schließt.
Manche Frauen gehen schon mit einer Rektusdiastase in ihre erste Schwangerschaft.
Keiner ist davor gefeit. 

Häufig ist eine Rektusdiastase auch ohne OP behandelbar und dabei ist es völlig unwichtig, wie sie entstanden ist und wie lange sie schon besteht. 

Wie kommt es zu einer Rektusdiastase?

Eine Diastase kann durch dauerhaften oder immer wiederkehrenden Druck auf das zwischen den Muskelbäuchen verlaufende Bindegewebe entstehen.

Ursachen für die Dehnung des Gewebes können u.a. sein: 

• spontane Entbindung 
• chirurgische Eingriffe, bei denen das Bindegewebe durchtrennt wird (z. B. Kaiserschnitt) 
• viszerales und subkutanes Bauchfett (Übergewicht) 
• laparoskopische Eingriffe (Bauchhöhle wird mit Gas gefüllt, für minimalinvasive Chirurgie) 
• Sport, wie z. B. klassische Bauchmuskelübungen (Sit-ups, Chrunches) aber auch Tennis und Volleyball
• alltägliche körperliche Anstrengungen, die intraabdominalen Druck verursachen, z.B. Husten, Niesen, Heben und Tragen von schweren Gegenständen, Verstopfung, chronischer Durchfall, falsche Atmung

Was für Auswirkungen kann eine Rektusdiastase haben?

Die gerade Bauchmuskulatur hat die Aufgabe den Rücken und die Organe des Bauchraums zu schützen und zu stützen. Wenn die Muskulatur getrennt ist, können sie diese Aufgabe nicht mehr erfüllen. 
Folgende Symptome können auftreten: 

• Rücken und Hüftschmerzen
• Beckenbodenschwäche 
• Mama- oder Bierbauch 
• höheres Risiko auf wieder Öffnung der Nähte nach einer Bauch-OP 
• Magen/Darmprobleme, wie Blähungen, Verstopfung, Völlegefühl und Sodbrennen (Reflux) 
• schwerere spontane Entbindung 
• höheres Kaiserschnittrisiko
• Bauchwandbrüche, wie Nabel- und Oberbauchbruch
• hervorstehender Bauchnabel
• Schmerzen im Bereich des Oberbauchs oder Nabels
• schlechte Körperhaltung
• deutliche Vergrößerung des Bauches zum Abend oder nach einer Mahlzeit